They've changed the time here in Mexico, too, so I wake up at 8am instead of 7. It's dark in the hostel room without windows and still half an hour before coffee is made, so I spend my time reading messages on my phone. Yesterday I didn't even wanna go back to a city, after almost another week in the jungle, in Xilitla hostel and the campground on the river near the Tamul waterfalls. Yesterday I was upset, because I wanted nature, to be sleeping outdoors (well, in a tent) and to have lots of space. But then, how happy I was when we came to the hostel in San Luis Potosí, being online again, talking to friends...*bing!
By the way, for those wondering what happened at Easter: Mexico happened! All of them! We tried finding a quiet place for semana santa, aka the week the whole country goes on holiday, but because we're depending on public transport, Maik and I ended up right in the middle of it! And since personal space is more of an abstract idea here, there was no way to escape the crowds. So we were prepared and embraced the experience of camping amidst hundreds of people, frequently chatting with others, being supplied with German beer (Köstritzer!) by one group and with quesadillas from another. There was Mexican music blasting the whole day, children playing joyfully in the river and BBQs everywhere, and I was mostly happy about it. But I also hated when people chose to pitch their tent centimeters away from ours, despite having about 1ha of space, or when they kept asking, "De donde son?", when we just wanted to swim in the river. *bing! Yet, I'd say I had a great time at Easter, even without cellphone reception, a shower or the reliability of good food. *bing!
That's the third contradiction-alarm. So I went to the hostel's roof terrace with my coffee and started thinking about how the heck I'll share my experiences...
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Ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll, es gibt so viel zu schreiben aber irgendwie nichts zu sagen, und damit wären wir ja schon bei den ersten Widersprüchen. Es ist total viel passiert und trotzdem weiß ich nicht, was davon erwähnenswert wäre. Klar schreibe ich den Blog für mich, damit ich später mal sagen kann: "Da ist es doch, das geile Leben von dem Du immer geträumt hast!" Aber darüber hinaus möchte ich auch ein Botschafter fremder Welten sein, aus humanistischem Blickwinkel und garniert mit meinen typischen Fettnäpfchen. (zB als ich den Busfahrer entrüstet angehe, der Preis könne ja gar nicht sein und sogar lang und breit erkläre warum, bis ich merke, er meinte den Betrag für 2 Personen)
Ich frage mich schon ab und zu, wer liest das eigentlich, was denken die Leute, außer natürlich, dass ich einen an der Waffel habe, aber das ist ja schon bekannt... Manchmal erscheinen einem ja die Geschichten von anderen Leuten so weit weg als wenn es auf einem anderen Planeten passiert wäre. Dennoch geht es nicht ums Überzeugen hier, es geht um Inspiration. Und da es aber nichts langweiligeres gibt als über bloggen zu bloggen kommen wir jetzt direkt mal zum Thema. Reisen.
Und jetzt folgen zwölf Gründe, warum Reisen total Hit (hip) ist und du dir nächstes Jahr spätestens unbedingt dafür Zeit nehmen solltest [insert sarkastischen Unterton]. Jedenfalls fragt man sich schon, warum in die Ferne reisen, wo man die Leute nicht versteht, sein Hab und Gut mit sich rumschleppt und sich selbst auch noch durch die Gegend, unwissend ob das Ziel einem gefallen wird, der Weg dahin existiert und was eigentlich, wenn mir jemals jemand die Kreditkarte klaut? Doch trotz aller Widrigkeiten denke ich, gerade lange Reisen lohnen, denn:
Erstens, man hat endlich mal so richtig Zeit für sich selbst. Jetzt bloß aufpassen, dass man sich selber nicht auf die Nerven geht oder Seiten entdeckt, die man bisher nur gerüchteweise über sich gehört hatte.
Zweitens, man kann tun und lassen was man will, va wenn die Geschäfte lange auf haben. Nur hoffentlich findet man immer was sinnvolles und günstiges zu tun, denn spätestens ab der dritten Stadt reißt einem die architektonisch wertvolle Kirche aus dem ypsten Jahrhundert nicht mehr vom Hocker.
Drittens, man lernt unglaublich viel dazu, neue Sprachen, neues Essen, neue Kulturen. Es sei denn, man hat ein gutes Buch oder ein Fernseher, aber dann kann man wenigstens den Wikipedia-Eintrag über den betroffenen Ort lesen. Tsts.
Viertens, es gibt einfach zu viele schöne Orte auf diesem Planeten als dass man immer zu Hause hocken sollte. Kann natürlich sein, dass dann die Heimat nicht mehr so attraktiv erscheint nach Strand, Dschungel, Wasserfällen und so weiter. The grass is always greener...
Fünftens, zu Hause verstrickt man sich immer wieder in irgendwelche sinnlosen Konflikten und, naja, manchmal eingebildeten Problemen, daher tut es gut einfach mal raus zu kommen. Aber wer glaubt, dass man vor seinen Problemen flüchten kann, wird sich plötzlich in einem Teufelskreis von Selbstvorwürfen in einem blöden Reisebus zwischen Handymusik und Bergkurvengeschaukel wiederfinden. Beispielsweise.
Sechstens, man lernt die Dinge zu schätzen, die man hat, statt sich ständig zu wünschen was man nicht kriegen kann. Vor allem, wenn man seinen Besitz in einen Rucksack stopfen muss! Leider haben unsere Rucksäcke die blöde Angewohnheit, Sachen zu verlieren bzw. sich nach Ankunft in neuen Gefilden mit sämtlichen Inhalt über eine möglichst weite Fläche zur gießen. #packennervt
Siebtens, man merkt, dass man viele Dinge gar nicht braucht, die man schon hat. Wenn man 6 Monate aus dem Rucksack lebt, steht man daheim dann vorm Kleiderschrank wie Alice im Wunderland.
Achtens, die Möglichkeit sich ständig neu zu erfinden ist verlockend, neue Wege gehen ist quasi das geflügelte Wort. Aber angesichts der vielen Möglichkeiten verliert man schnell die Orientierung, man zieht getroffene Entscheidungen in Zweifel und macht sich gerne unnötige Gedanken über die persönliche Zukunft, va. wo man Geld für die nächste Reise herkriegt.
Neuntens, der Blick von außen auf die eigene Kultur ist für mich unschätzbar wertvoll. Eigentlich ist es unsinnig Länder und Menschen zu vergleichen, Prinzip Äpfel und Birnen quasi, aber das tut der Erkenntnis um den eigenen Luxus daheim keinen Abbruch. Ja, liebe Leute, dass es den meisten von uns mächtig prächtig geht im edlen Deutschland, ist nicht nur ein Gerücht. Wenn ich manche Mexikaner Frage, ob sie nicht auch mal Europa besuchen wollen, gucken die mich nur mit großen Augen an...
Zehntens, das Verlassen der eigenen Komfortzone lohnt sich natürlich, der bereits erwähnte Krach hier und die Menschenmassen härten ab, die Freundlichkeit versöhnt. Außerdem schafft die räumliche Trennung von bisherigen Beziehungen Platz für neue tolle Personen, die man dann zu Hause wieder vermissen kann.
Elftens, ich könnte mir jetzt noch etwas aus den Fingern saugen, aber eigentlich habe ich schon alles gesagt und diese sinnlosen Listen mit irgendwelchen Sachen sind eigentlich nur ein Eyecatcher (Hallo Tim!).
Zwölftens, das ganze Leben ist ein Widerspruch. Ich dachte immer, das löst sich irgendwann auf und alle anderen haben immer voll den Plan, aber so eine Reise, zeigt einem, dass dies Quatsch ist. Auch hier drängen die Leute bei Abfahrt zur Gepäckabgabe im Reisebus, um dann als erste bei der Ankunft ihr ganz hinten liegendes Zeug wieder haben zu wollen. Und ich weiß auch nicht, was ich will. In der Natur leben, aber nicht auf jeglichen Komfort verzichten, ruhig, aber nicht abgeschieden, etc etc. Also Leute, die alles ganz genau zu wissen scheinen, komplexe Zusammenhänge in A und B einteilen, also die sind mir suspekt. Ich lebe lieber meine Widersprüche (seit neuestem) und laufe mit unrasierten Beinen und gezupften Augenbrauen durch die Gegend und schreibe auf Deutsch und Englisch.
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And now, finally, un regalo:
1. Elton John: I'm Still Standing (timeless, awesome, Soundtrack to Sing! Ich dachte immer er singt, sasser still steht, fande ich super)
2. Becky G, Bad Bunny: Mayores (a reggaeton classic and maybe the best example why itsi great not to understand lyrics)
3. The Great Lake Swimmers: Your Rocky Spine (heard on the bus, a song for our dear Judi - mandoline!!!)
4. Enrique Iglesias: Duele El Corazón (you thought he was long gone? Uhuh, he's played everywhere here!)
5. Los Angeles Azules: Miss Sentimientos (how I enjoy that kind of music on busses)
6. Mariachi music: Jarabe Tapatio (another popular choice on public transportation, bars, cantinas, shops etc)
7. Kings Of Leon: Walls (heard in a café in Monterrey, what more to say?)
8. Molotov: Chinga Tu Madre (covered by a rock band at the beach party during the frisbee tournament. Everybody was singing along!)
9. Bob Marley: Jammin (our favourite song of the rancho times with Alice and Chilas, even better if you sing, "we're German, and I hope you like Germans too")
Great day today, as we're going to a farm near Guadalajara, if only I wasn't sick. But as it's the first time in Mexico, I may bear my cold with dignity (haha) - and yes, the stories of the frisbee tournament and how we camped on a rooftop in Mexico City will follow!
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Dictionary
De donde son? - Where are you from?
Regalo - gift/ present
Chinga tu madre - f**k your mother
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